Log #138 – Aufklärung des Komplotts in Stanton

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Ich war mal wieder untergetaucht und blickte zurück auf den Komplott in Stanton.


Der Weltall. Unendliche Weiten. Unendliche Ruhe. Ich stand im Cockpit neben dem Pilotensitz und schaute hinaus auf das unendliche Meer aus Asteroiden. Felsbrocken so weit das Auge reichte. Ob jeder einzelne Asteroid eine Geschichte zu erzählen hatte? Ich hatte eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte voller Irrwege. Eine Geschichte von Freundschaften und Verschwörungen. Der Komplott im Stanton System. 

Es hatte harmlos angefangen mit Export von Erzen für die freien Völker. Anfangs illegal, später über die Raumstation Port Olisar legal möglich. Dann fanden wir die ersten Hinweise. Die Großkonzerne wollten die Erze exclusive für sich sichern. Sie schmiedeten geheime Pläne den Export zu unterbinden. Schließlich fanden wir Hinweise auf Aktivitäten der Piratengruppe Xeno Threat aus dem Pyro System. Gerüchte machten die Runde. Gerüchte von einem Angriff der Xeno Threat Gruppe auf Port Olisar. Wollten die Großkonzerne mit Hilfe von Xeno Threat Port Olisar zerstören und damit den Export der Erze unterbinden? Die Vermutung lag nahe.

Es fröstelte mich. Die kalten Metallwände des Raumschiffes strahlten keine Wärme ab. Ich ging in den Aufenthaltsbereich und machte mir eine Tasse Tee. Meine Finger umklammerten die heiße Tasse und saugten die Wärme auf.

Unsere Vermutung vom Angriff der Xeno Threat auf Port Olisar war falsch. Der Export von Erzen war inzwischen im Stanton System für unabhängige Händler nicht mehr möglich. Die Großkonzerne hatten ihr Ziel erreicht. Mit neuen Handels- und Sicherheitsvorschriften. Port Olisar kreiste weiterhin unbeschadet im Orbit des Gasriesen Crusader. Der Angriff der Xeno Threat hatte nichts mit den Großkonzernen zu tun. Die Piraten verfolgten eigene Ziele und hatten es auf die UEE Navy Station Jericho abgesehen. 

Aber unsere Geschichte war hier nicht zu Ende. Wir fanden den Prototypen eines Killersatelliten. Ein viel größerer Skandal zeichnete sich ab. Ich befürchtete, dass der Killersatellit gegen die freien Völker eingesetzt werden könnte. Dass Zentren der Freiheit in Gefahr waren. Zentren wie Levski im Nyx System oder meine Heimat auf Ashana im Nul System. Doch es war viel schlimmer. Eine Verschwörung gegen das Leben selbst war im Gange. Eine Verschwörung so groß das wir sie nicht ignorieren konnten. Wir wurden immer tiefer in den Strudel der Machenschaften der Großkonzerne gezogen. Was wir aufgedeckt hatten war erschreckend. Shubin Interstellar hatte Hurston Dynamics beauftragt einen Killersatelliten zu entwickeln. Der Satellit war bestückt mit einer Biowaffe und mit MTX-1 Chips von Microtech. Die Großkonzerne hatten einen perfiden Plan den Fair Chance Act zu umgehen nur um ihren Profit zu vergrößern. Die Killersatelliten sollten, getarnt als Kommunikations-Satellit,  Planeten für das Terraforming vorbereiten indem sie vorhandenes Leben auslöschten.

Ein langer steiniger Weg lag hinter uns. Ein Weg bei dem wir Beweise gesammelt und neue Freundschaften geschlossen hatten. Wir folgten Spuren, hackten uns in Systeme und kamen schließlich über einen Informanten an Insiderinformationen.  Brubacker hatte den Skandal mit dem Killersatelliten inzwischen in einem Extrablatt veröffentlicht. Die Advocacy beschäftigte sich mit der Sache. Selbst der Senat wurde hellhörig. Brubacker war der Meinung wir wären nun sicher. Nachdem wir den Skandal aufgedeckt und unsere Namen öffentlich bekannt waren würde sich niemand mehr trauen uns aus dem Weg zu räumen. Ich war mir nicht sicher und tauchte erstmal ab. Die Öffentlichkeit barg auch Risiken. Ich blieb lieber unter dem Radar. Unter einer falschen Identität verschwand ich in den tiefen des Alls. Mit einer Argo Mole baute ich für ArcCorp Mining Erze in den unendlichen Weiten des Aaron Halo Asteroidengürtel ab. 

Meine Tasse Tee war inzwischen leer und ich machte mich wieder an die Arbeit. Ich setzte mich in die Kanzel des Mining Arms und schaute mich um. Hier draußen fühlte ich mich sicher. Ein weiter Blick in die Sterne, kein unterirdischer Bunker, keine Kugeln die mir um den Kopf flogen. Für die nächste Zeit würde ich erstmal hier draußen bleiben. Brubacker meinte wir wären sicher. Ich traute dem Frieden nicht. Eine Nachricht die Brubacker von einem unbekannten Absender erhalten hatte bestätigte mich.

Es ist nicht vorbei.

Es war wirklich noch nicht vorbei. Wir wussten nicht woher der Biokampfstoff für den Killersatelliten kam. Und dann war da noch die Sache mit Project ENOS. Eine Verschwörung deren Ausmaß wir noch nicht absehen konnten. War ENOS die Quelle des Biokampfstoffes? Die Geschichte war noch nicht zu Ende.

Geschichten zum Erzexport.

Geschichten zu Xeno Threat.

Geschichten zum Killersatelliten.

Geschichten zu Project ENOS.