Die Konzerne gingen massiv gegen den Erz Export vor. Ich versuchte einen anderen Weg zu finden.
Ungläubig stand ich mit offenem Mund vor der Wand. Irgend so ein Typ lief hinter mir vorbei und rempelte mich an. Geht es noch? Hatten sich alle gegen mich verschworen? Dabei schien sich vor ein paar Tagen alles zum Guten zu wenden. Vor 2 Tagen war meine Prospector endlich aus der Reperatur zurück. Voller Vorfreude wollte ich an meine früheren Mining Erfolge anknüpfen und baute auf dem Mond Daymar Quantanium ab. Das neue Mining UI machte die Arbeit etwas leichter. Es dauerte nicht lange, bis meine Erz-Taschen voll waren.
Jetzt war ich war auf Port Olisar um das Quantanium zu verkaufen. Doch an der Stelle, an der das Verkaufs-Terminal für Erze hing, war nichts. Nur eine leere Wand. Ich seufzte und ging zum Admin Office, um zu fragen, wo ich das Quantanium verkaufen konnte. Der Typ redete und redete. Sagte etwas von neuen Sicherheitsvorschriften. Ich hörte nicht mehr richtig zu, nahm in nur noch ganz entfernt war. Die Geräusche aus der Halle mit den Schiffs-Terminals hörte ich dafür klar und deutlich. Eine Durchsage, Schritte, Gespräche. Es war als ob ich in einer anderen Dimension wäre.Die Großkonzerne hatten es geschafft. Sie hatten den Export von Erzen an die freien Völker erfolgreich unterbunden. Erze durften nur noch auf Raffinerie Stationen verkauft werden. Sicherheitsvorschriften, das ich nicht lache. Jetzt wurde die Zeit knapp. Ich musste das Quantanium verkaufen bevor es instabil wurde und in den Erz-Taschen explodierte. Eilig rannte ich zu meiner Prospector. Fast vergaß ich meinen Helm aufzusetzen als ich in die Luftschleuse ging.
Ich hatte keine andere Wahl. Mit der Prospector ins Nyx System nach Levski zu fliegen, würde zu lange dauern. Also setzte ich Kurs auf die nächstgelegene Raffinerie Station. Es war mein erstes mal auf so einer Station. Schon von außen wirkte sie imposant mit den langen Auslegern und großen Tanks. Nach der Landung und einer langen Fahrt spuckte der Fahrstuhl mich auf dem Raffinerie Deck aus. Die Halle war riesig. Rohre und Metallstege bildeten ein verwirrendes Wegenetz. Ein gigantischer Behälter hing an der Decke an einem Schienensystem. Es war heiß, überall brodelte es. Orange glühende Erze kochten in großen Töpfen. Metall das auf Metall schlug war zu hören. Ein Arbeiter brüllte etwas quer durch die Halle und wurde schließlich von einer Lautsprecherdurchsage übertönt.
Der Servicebereich lag auf der anderen Seite der Halle. Es gab einen Shop, der alles hatte, was das Herz des Miners begehrte. Das Equipment war deutlich günstiger als auf den anderen Stationen.
Auf der oberen Ebene waren die Verkaufs- und Raffinerie-Terminals. Als ich eintrat begrüßte mich der Typ hinter dem Schreibtisch freundlich. Es gab die Möglichkeit die Erze direkt zu verkaufen, oder veredeln zu lassen. Das kostete zwar etwas, aber danach konnte ich das veredelte Produkt zu einem höheren Preis verkaufen. Viel wichtiger, das veredelte Quantanium konnte ich gefahrlos transportieren und an die freien Völker exportieren. Dachte ich zumindest.
Planlos stand ich vor dem Raffinerie-Terminal. Es gab unterschiedliche Raffinerie Methoden. Preis, Dauer und Ertrag der Raffinerie unterschieden sich. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte und probierte rum. Nachdem ich einen Auftrag platziert hatte ging ich in die Gallery um etwas zu essen. Bei einer Portion Nudeln dachte ich über die jüngsten Geschehnisse nach. Die Konzerne meinten es ernst und hatten den Handelskrieg ausgeweitet. Erst der Handel von hochwertigen Metallen, jetzt der Verkauf von Erzen. Beides war nun auf Port Olisar unterbunden. Das war es mit dem Export über Port Olisar.
Die Veredelung der Erze dauerte mehrere Stunden. Ich nutzte die Zeit um meine Star Runner auf die Raffinerie Station zu holen. Dann war es soweit. Das frisch raffinierte Quantanium war im Laderaum des “White Rabbit” verstaut und ich machte mich auf den Weg nach Levski. Es fühlte sich gut an, die Handelsbeschränkungen der Konzerne zu umgehen und das Quantanium direkt an die freien Völker verkaufen zu können. Ich ahnte nicht, was mich erwarten würden.
Der Flug war ereignislos und ich landete ohne Zwischenfälle in Levski. Mir ging das Herz auf als ich die Stimme von Eslin Macken, dem flight controller von Levski, im Funk hörte. Meine Vorfreude auf den Verkauf des Quantanium und den Grand Barter Markt war riesig. Bevor ich über den Markt schlenderte beauftragte ich die Hangar Crew den “White Rabbit” zu entladen.
Mein Mobiglas piepste als ich die Nachricht erhielt. “Wir müssen reden. Gleich im Cafe Musáin.” Die Nachricht war vom Handelsbeauftragten in Levski. Auf dem Weg zum Cafe fragte ich mich was los war. Stimmte etwas mit dem Quantanium nicht? Nein, das konnte nicht sein.
Der Handelsbeauftragte saß an einem Hochtisch. Das Licht war schummrig, Musik lief im Hintergrund, es roch nach kaltem Rauch. Viel war nicht los, die meisten Tische waren leer. Ich hatte mich noch nicht hingesetzt, als er ohne umschweife direkt zum Punkt kam. “Wir haben ein Problem mit dem Quantanium.” Ich kniff die Augen zusammen und schaute ihn fragend an. “Was ist los, ist es verfault? Wusste nicht das veredeltes Quantanium verderblich ist.” erwiderte ich sarkastisch. “Na ja das trifft es ganz gut. Das Quantanium ist sozusagen faul.” Ich lachte “Du willst mich auf den Arm nehmen.” “Nein, das ist mein Ernst. Das Quantanium durfte nicht aus dem Stanton System exportiert werden. Es wurde auf Quanten Ebene markiert und kann zurückverfolgt werden. Wir können es nicht verwenden. Du musst es zurückbringen.” Mein Kopf knallte auf die Tischplatte. Das konnte doch nicht wahr sein. Die Konzerne nutzen jedes Mittel um die Kontrolle über die Erze zu behalten. Ich bestellte einen Whiskey um meinen Frust zu ertrinken.