Log #114 – Schreckmomente

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Aufregende Erlebnisse in Lorville. Nicht nur wegen den Yellowhands.


Nach meinem Mining Ausflug war ich zurück in Lorville. Schon im Hangar hatte ich das Gefühl, dass die Stimmung angespannt war. Die Wachen standen nicht locker herum, sie waren extrem aufmerksam und musterten mein Schiff kritisch. Auf dem Weg zum Zoll viel mir auf, dass deutlich mehr Wachen anwesend waren als üblich. Alle paar Meter stand ein schwer bewaffneter Soldat. Was war hier los? War etwas passiert? Ich hatte nichts mitbekommen.

Durch den Zoll kam ich ohne Probleme. Doch kurz nach dem Zoll hielt mich eine Wache an.
“Was ist der Grund für Ihre Ankunft in Lorville? Wohin wollen Sie”, fragte sie mich in harschem Ton.
Ich hatte wohl nicht schnell genug reagiert oder den Soldate falsch angeschaut. Plötzlich stand ich mit dem Gesicht an der Wand, die Beine gespreizt, beide Hände an der Wand. Ein Soldat drückte seine Waffe in mein Genick, der andere durchsuchte mich. Ich spürte das kalte Metall des Gewehrs im Nacken. Eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper. Meine Güte, was sollte das? Ich wollte doch nur das Quantanium und die Mineralien verkaufen. Nachdem die Soldaten nichts verdächtiges bei mir gefunden hatten, ließen sie mich weiter gehen. 

Meine Stimmung war gedrückt. Diesen Schock-Moment hatte ich nicht gebraucht. Immerhin konnte ich mein gesamtes Quantanium und alle Mineralien zu einem guten Preis verkaufen. Das war ein Grund zum Feiern. Außerdem brauchte ich einen Drink, nach dem Schreckmoment beim Zoll. Ich kam gerade aus dem Admin Office und wollte zur M&V Bar, als ich geblendet wurde. Gleißend helles Licht umgab mich. Erschrocken blieb ich stehen. Ich konnte nichts sehen. Auf meiner linken Seite hörte ich die schweren Schritte eines Soldaten. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich erwartete einen Tritt oder einen Schlag mit einem Gewehrkolben. Alle meine Muskeln waren zum zerreißen angespannt. Dann war das Licht weg. Es dauerte einen kurzen Augenblick bis ich wieder richtig sehen konnte. Ich schaute nach links. Ein Soldat lief in Richtung Metro Station. Der Lichtkegel eines Suchscheinwerfers begleitete ihn. Wie die Augen eines Adlers scannte das Licht die Gegend. Irgendwas ging vor in Lorville. Ich atmete tief durch, schüttelte mich und ging weiter.

Endlich in der Bar, bestellte ich ein Bier. Ich nahm den ersten Schluck, das kühle, würzige Getränk streichelte meine Kehle. Plötzlich packte mich jemand von hinten an der Schulter.
“Hey du bist doch Zero Sense.”
Ich verschluckte mich und drehte mich hustend um. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie viele Schreck-Momente sollte ich heute noch haben.
“Alles gut, ich bin’s nur Piccard, Vasco Piccard. Ich gehöre zu den Yellowhands.”
Ich konnte ihn wohl nicht schnell genug einordnen, schließlich sehen diese Typen in ihren Uniformen alle gleich aus, den er sprach gleich weiter:
“Ich habe Dich auf Port Olisar gesehen. Nach dieser irren Enos Geschichte mit der Entführung von Xedan und dem Gefecht zwischen den Yellowhands und den Helldivern auf dem Security Post Kareah. Wenn du magst, nenn mich einfach Knecht. Diesen Namen werde ich wohl eh nie wieder los.”
Knecht erzählte mir von den Ereignissen auf Kareah. Dass die Yellowhands von einem Erin engagiert worden waren. Erin hatte jedem einzelnen Yellowhand eine Bezahlung in Millionenhöhe versprochen. Doch dann wurde Citko, der Chef der Yellowhands, in den Knast gebracht. Auf Anweisung von Erin, nur um seine Macht zu demonstrieren. Die Yellowhands befreiten Citko und waren jetzt auf der Suche nach Erin.
Ich erzählte Knecht, das Xedan von Erin entführt und verhört worden war. Und das TYR Xedan befreit und in Sicherheit gebracht hatten. 

Knecht und ich beschlossen in Kontakt zu bleiben. Wer weiss, vielleicht konnte es irgendwann von Vorteil sein, eine private Sicherheitsfirma in Lorville zu kennen. Jetzt wollte ich aber so schnell wie möglich weg aus dieser dreckigen Stadt. Fremde Menschen erkannten mich in der Bar und die Stimmung war angespannt. Das behagte mir nicht. Nachdem meine Star Runner entladen war, startete ich und flog in den Orbit des Planeten. Ich hatte noch etwas zu tun. 

Als ich beim Comm Array, im Orbit von Hurston, angekommen war, ging ich in den Scannerraum. Ein großer Download stand mir bevor. Meine Abhöreinrichtung im Comm Array hatte jede Menge Nachrichten aufgezeichnet. Eine Nachricht mit Dringlichkeit war dabei.
Achtung an alle Sicherheitsabteilungen. Meldung höchste Alarmstufe. Unbekannter Hacker Angriff. Alle Sicherheitsbarrieren wurden durchbrochen. Alle ankommende und ausgehende Schiffe verstärkt kontrollieren. Der Hackerangriff fand von unbekannter Quelle statt. Massiver Datenstrom wurde festgestellt…….Besucher und Mitarbeiter auf Huston soweit wie möglich kontrollieren….
Das erklärte, warum die Wachen in Lorville so angespannt waren. Aber wer war der Hacker, ich war es nicht. Vielleicht die Aktivisten? 

Es gab aber noch eine Nachricht, die meine Aufmerksamkeit erregte. Sie war verschlüsselt und an das Hauptquartier von Hurston Dynamics gesendet worden. Der Absender war unbekannt, die Verschlüsselung ausgefeilt. Ich musste an den Computern der Star Runner ein paar Änderungen vornehmen, um die Verschlüsselung knacken zu können. Es war eine harte Nuss. Die Computer würden eine Weile beschäftigt sein um die Nachricht zu entschlüsseln.