Ein Wrack, eine dunkle Bedrohung und ein weiteres Datenpaket dass ich bergen musste.
Es roch modrig, ich hörte das entspannende, gleichmäßige Geräusch von Wassertropfen, die auf eine Metallplatte fielen. Der Gesichtsausdruck des Aktivisten, der vor mir an seinem Terminal saß, war alles andere als entspannt. Er hatte das Notsignal einer abgestürzten Freelancer geortet und die Absturzstelle bestimmt. Aber er hatte noch etwas anderes geortet. Eine unbekannte Hammerhead, die ihre Kennung verschleierte. Ob die Hammerhead etwas mit dem Absturz zu tun hatte wussten wir nicht. Aber es war sehr wahrscheinlich.
Die Daten, die ich nach Levski gebracht hatte waren nicht vollständig. Die Aktivisten hatten jemand anderen beauftragt, die restlichen Daten zu besorgen. Der Kurier kam allerdings nie in Levski an. Zuletzt meldete er sich, als er mit seiner Freelancer den Orbit von Delamar erreicht hatte. Danach brach die Verbindung ab. Jetzt wussten wir, dass er nicht mehr kommen würde.
Kurze Zeit später flog ich im Tiefflug über die Einöde von Delamar. Mein Auftrag war die Daten aus dem Wrack der Freelancer zu bergen. Ich versuchte möglichst tief zu fliegen um nicht entdeckt zu werden. Sollte die Hammerhead noch hier draußen sein, würde ich schlechte Karten haben. Mit einer Cutlass alleine gegen eine Hammerhead war aussichtslos.
Ohne Zwischenfälle erreicht ich das Wrack. Die Freelancer lag auf der Seite und war in mehrere Teile zerbrochen. Das grau der Hülle verschmolz mit dem grau der Umgebung. Sie war aus der Entfernung nur schwer zu erkennen. Funken sprühten wie ein Leuchtfeuer aus dem Triebwerk. Der letzte Hauch des Lebens verließ das zerbrochene Schiff.
Ich stand auf der Rampe meiner Cutlass und schaute auf die Szenerie. Beim Aufschlag hatte die Freelancer eine tiefe Furche in den Boden gerissen. Das Cockpit lag ein Stück entfernt vom Rest des Schiffs. Sorgenvoll blickte ich zum Himmel. War die Hammerhead in der Nähe? Ich saß hier wie auf dem Präsentierteller. Das fühlte sich nicht gut an.
Ich begann im Cockpit mit der Suche. Ich sah nur nacktes, kaltes Metall und tote Blicke von schwarzen Bildschirmen. Vereinzelt flogen Funken wie Glühwürmchen am zerbrochenen Fenster vorbei. Ich fand keine Hinweise auf die Daten oder die Absturzursache.
Ich suchte weiter im ganzen Wrack. Fracht lag verstreut herum. Kisten, Gastanks, Pakete. Dann viel mir ein, dass die Daten, die ich auf Gundo geborgen hatte, in einer Kiste versteckt waren. Ich begann hektisch alle Kisten zu untersuchen. Ich öffnete eine Kiste nach der anderen. Mit jeder Kiste schwand die Hoffnung und stieg die Sorge, dass der schwarze Schatten einer Hammerhead sich über mich legte.Und dann fand ich endlich, was ich gesucht hatte.
Nachdem ich die Kiste in Levski abgeliefert hatte, machten sich die Aktivisten an die Analyse der Daten. Ich borgte mir eine Dragonfly und flog auf die Berge die Levski umgaben. Ich schaute hinab auf die alte Bergbaustation. Die Hangartore und das Bohrloch lagen zu meinen Füßen. Dann sah ich, wie sich etwas Großes im Schatten der Berge bewegte. Eine Hammerhead erhob sich, löste sich aus der Dunkelheit und stieg langsam in den Himmel.