Log #76 – Quantanium Transport

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In einem Wettlauf gegen die Zeit, baute ich Quantanium ab und brachte es nach New Babbage. Die Frage war, ob ich es rechtzeitig schaffen würde.


Es war ein Grollen und Poltern zu hören, wie wenn Felsen einen Abhang hinunter rollten. Die schimmernde Hülle der Prospector wirkte wie ein Resonanzkörper. Das ganze Schiff dröhnte. Ich schwebte wenige Meter über dem Boden. Vor mir lagen die Bruchstücke eines Felsens, aus denen ich das Quantanium extrahierte.

Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Das Quantanium konnte jederzeit instabil werden und explodieren. War ich schnell genug? Die Uhr tickte. Mit lautem Krachen fielen die extrahierten Steine in die Erztaschen der Prospector. Ein Geräusch wie das Knurren eines Stein-Monsters. Ich holte mir den Dämon an Bord. Doch dieser Dämon brachte viel Geld ein. Die Raumfahrt war angewiesen auf das Quantanium.

Plötzlich blitze ein roter Alarm im Cockpit auf. Ich zuckte zusammen und schaute auf den Sensor für die Instabilität des Quantaniums. Die Anzeige war dunkel, der Dämon schlief noch. Es waren die Erztaschen, sie waren voll.

Ich fuhr den Mining Arm ein und beschleunigte langsam. Vorsichtig zog ich die Nase hoch und ging in einen sanften 45 Grad Steigflug. Keine hektischen Bewegungen, ich wollte den Dämon nicht provozieren. Begleitet vom sonoren Brummen der Triebwerke stieß ich durch die Wolken. Dann war es plötzlich still. Ich hatte die Atmosphäre des Mondes verlassen und schwebte lautlos im Weltall.

Nach einem kurzen Quantum Flug war ich im Orbit vom Planeten Microtech. Ich nahm Kurs auf den Raumflughafen von New Babbage und ging in den Sinkflug. Noch war das Quantanium stabil, aber wie lange noch?  

Die Stadt lag glitzernd unter mir. Der Raumflughafen war auf der anderen Seite des zugefrorenen Sees. Ich musste noch ein Stück fliegen. In der Atmosphäre ging das nicht sehr schnell. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Zeit davon lief. Trotzdem genoss ich die Aussicht auf die Stadt.

Ein schriller Ton riss mich aus meinen Gedanken. Der Instabilitäts-Sensor schlug Alarm. Der Dämon war erwacht. Die Glaskuppeln von “The Commons” mit dem Handelszentrum lagen genau unter mir. Ich beschloss keine Zeit zu verlieren und steuerte direkt die Kuppeln an.

Die Lage wurde kritischer. Das langsam blinkende Warnlicht des Sensors ging in ein schnelles Pulsieren über. Ich fragte nicht nach einer Genehmigung und landete direkt vor dem Lager und den Garagen von “The Commons”. Mein Puls stieg, mein Herz pochte laut. Sollte mein erster Quantanium Run, kurz vor dem Ziel, in einer Katastrophe enden?

Kaum auf dem Boden, sprang ich aus dem Pilotensitz, rutschte die Leiter der Prospector runter und rannte zum Eingang des Gebäudes. Im inneren des Gebäudes riss ich mir den Helm vom Kopf und warf ihn im Rennen in ein Eck. 

Völlig außer Atem kam ich beim Planetery Service an. Ich verkaufte das Quantanium und platzierte den Auftrag zum Entladen. Es war ein Gefühl wie wenn mir Steine von der Brust genommen wurden. Ich atmete tief ein und aus.

Als ich zu meiner Prospector zurück kam wehte ein starker Wind. Ich stieg ins Cockpit und  stellte überrascht fest, dass der Instabilitäts-Sensor rot blinkte. Ich überprüfte die Erztaschen, sie waren leer. Ich klopfte gegen die Anzeige des Sensors. Wahrscheinlich eine Fehlfunktion. Ich zuckte mit den Schultern und startete. Ich war erst wenige Sekunden in der Luft als ein lauter Knall mein Schiff erschütterte. Die Erztaschen waren explodiert. Die Idioten von der Boden Crew hatten die Taschen wohl nicht richtig geleert.