Log #86 – Drogennachschub

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Ein Versorgungsflug für Drogenlabore wurde zur nervenaufreibenden Angelegenheit.


Es war kühl und roch nach kaltem Rauch. Die wenigen Gäste saßen jeder für sich alleine an Tischen. Keine Musik, keine Gespräche. Die Stimmung war nicht einladend. Die Bar in GrimHex war kein Ort für rauschende Partys. Sie war ein Ort um alleine zu trinken und um heimlich einen Auftrag zu bekommen. Ich stand nicht lange an der Bar als jemand einen Zettel mit einem Auftrag in meine Richtung schob. 

Um es mit einem Wort zu sagen, Drogennachschub. Rohstoffe besorgen und in ein Drogenlabor lbringen. Und dann das fertige Produkt ausliefern. Ich wollte es wie einen normalen Warentransport aussehen lassen. Also besorgte ich zuerst Waren für die Farm auf dem Mond Daymar. Dort warteten die Rohstoffe für die Drogen.

Bei der Farm machte ich einen ganz normalen und legalen Handel. Ich verkaufte und kaufte. Das zusätzliche Paket für das Drogenlabor brachte ich heimlich an Bord meiner Cutlass und versteckte es zwischen den Frachtcontainer. Der Teil war einfach.

Doch jetzt befand ich mich im Anflug auf das Drogenlabor auf dem Mond Yela. Ich fühlte mich gar nicht gut, der Arsch ging mir auf Grundeis. Ich hatte allen Grund mir Sorgen zu machen. Es war Jumptown, ausgerechnet Jumptown musste ich beliefern. Der Ort an dem der Drogenkrieg am heftigsten getobt hatte. 

Ich erinnerte mich daran, als eine Hammerhead über Jumptown schwebte und alles unter Beschuss nahm, was sich näherte. Schweiß lief mir den Rücken runter. Das Atmen fiel schwer. Ich scannte die Gegend. Ich schien alleine zu sein. Aber würde das so bleiben, oder hatte sich jemand versteckt?

Der verwundbarste Moment war gekommen. Ich landete vor dem Gebäude und verließ den Pilotensitz. Als sich die Heckrampe öffnete versteckte ich mich hinter einem Frachtcontainer. Ich schielte hinaus. Schneeflocken wehten in den Frachtraum. Kugeln kamen mir keine entgegen. Sicher war ich deswegen aber nicht.

Mit der Lieferung rannte ich die Rampe runter und zum Gebäude. Der Schnee knirschte unter meinen Stiefeln, mein Atem hallte in meinem Helm. Keuchend kam ich an der Luftschleuse an. Als sich die innere Schleuse öffnete und ich im Gebäude war fühlte ich mich etwas sicherer. Eine trügerische Sicherheit. Draußen konnte immer noch mein Schiff zerstört werden.

Im Lagerraum fand ich das Paket, das ich mitnehmen musste. Ein Paket mit Drogen, die noch portioniert werden mussten, aber nicht hier. Scheiße, ich musste das Paket zu einem anderen versteckten Ort bringen. Gleich doppeltes Risiko. Ich könnte von der Security erwischt werden, oder von irgendwelchen schießwütigen Idioten bei dem Außenposten.

Als ich wieder im Pilotensitz saß drückte ich mit Wucht den Schubhebel nach vorne. Die Triebwerke dröhnten auf und ich schoß im Tiefflug über die Schneefelder Yelas. Ich hatte Jumptown überlebt. Allerdings gab es keinen Grund zum Entspannen. Ich fragte mich warum ich das machte. Ich war zu alt für diesen Scheiß. 

Nachdem ich das Drogenpaket an den versteckten Außenposten geliefert hatte, befand ich mich im Anflug auf GrimHex. Ein kleines Päckchen mit Drogen hatte ich in der Tasche. Ich bekam die Landegenehmigung und eines der Hangar Tore öffnete sich. Erleichtert landete ich. Es war alles gut gegangen. Nachdem die Triebwerke abgeschaltet waren sackte ich im Pilotensitz zusammen.

Mein Auftrag war aber noch nicht zu Ende. Ich musste das Päckchen noch an seinen Bestimmungsort bringen. Die Bar auf GrimHex. Dabei sollte nichts mehr schief gehen, oder doch? Nachdem ich den Hangar verlassen hatte fuhr ich mit dem Fahrstuhl nach unten zur Bar. 

Ich stand vor dem Mülleimer in den ich das Päckchen werfen sollte. Mein Auftraggeber saß in der Nähe an einem Tisch und beobachtete mich. Ich hielt das Päckchen in der Hand und schaute es eine Weile an. Es sah aus wie die Päcken, die ich schon oft für Wallace geschmuggelt hatte. Ob die beiden voneinander wussten? Waren sie Konkurrenten? Das konnte mir egal sein. Ich durfte nur nicht zwischen die Fronten geraten. Ich war nur der Transporter. Ich stellte keine Fragen, mischte mich nicht ein und ergriff keine Partei.