Logbuch #37 – Auftrag für Tecia Pacheco

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Ich bekam den Auftrag von Tecia Pacheco Drogen zu klauen.


Ich musste nicht lange warten, bis die Einladung von Tecia Pacheco kam. Ich sollte sie in einer Seitengasse treffen, wo auch sonst. Allerdings war dies keine dunkle Sackgasse, sondern ein heller Ort mit schönem Blick auf Area18. Tecia Pacheco saß auf einem Stuhl, flankiert von zwei finster schauenden Leibwächtern. Sie wirkte mit ihren Implantaten etwas wie ein Cyborg. Abgesehen davon war sie eine attraktive Frau.

Ihr Auftrag war nicht ganz so attraktiv. Ich sollte aus einem bewachten Lagerhaus Drogen klauen. Mit Widerstand war zu rechnen. Möglicherweise hatte BlacJac Security de Finger im Spiel. Da ich ihr Vertrauen gewinnen musste, hatte ich keine andere Wahl.


Die Sache war gut vorbereitet. Um die Spuren zu verwischen, wartete eine Anvil Hawk in einem Hangar auf mich. Damit flog ich in ein anderes Ballungszentrum, einige Kilometer entfernt von Area18.

Dort wartete auf einem Dach eine Cutlass Black auf mich. Die Markierungen an der Cutlass waren entfernt worden.

Mit der Cutlass flog ich zum Lagerhaus auf dem Mond Lyria. Es war Nacht und ich konnte die Lichter des Hauses schon aus einiger Entfernung sehen. Plötzlich leuchteten weitere Lichter auf. Ich überlegte noch, ob das Positions- oder Landelichter waren. Doch dann sah ich, dass mir eine Flutwelle an Blitzen entgegen kam. Das Lagerhaus hatte mehrere Verteidigungstürme. Meine vorderen Schilde kollabierten fast unter dem Laser Abwehrfeuer.

Ich ging hinter einem Hügel in Deckung und wartete bis sich die Schilde regeneriert hatten. Dann nahm ich einen Turm nach dem anderen unter Beschuss und schaltete sie aus.

Ich landete in der Nähe des Eingangs. Nachdem ich schon so viel Lärm gemacht hatte, musste ich mich beeilen. Ich rechnete damit, dass Wachen aus dem Tor kamen. Mit gezogener Waffe erreichte ich den Eingang. Außer dem Knistern der brennenden Türme war nichts zu hören. Im Eingangsbereich fand ich nur einen Lastenaufzug, keine Wachen.

Ich betrat die Plattform des Aufzuges und betätigte den Knopf nach unten. Mit einem Ruck und einem lauten Knall setzte sich der Aufzug in Bewegung. Es ging tief nach unten, sehr tief, nach unten. Vielleicht hatte ich Glück und niemand hatte das Getöse an der Oberfläche mitbekommen. Mit einem weiteren Knall kam der Aufzug in der unteren Ebene zum stehen. Vorsichtig schaut ich um das Eck in den Raum vor dem Aufzugsschacht. Das Licht war nicht sehr hell. Dampfwolken waberten durch die Luft.

Ich ging weiter. Ich tastete mich von Deckung zu Deckung. Ein unübersichtliches Gewirr an Rohren, Ecken und Nischen lag vor mir. Meine Knie wurden weich. Es konnte jederzeit jemand ums Eck kommen. Ich hörte Stimmen, konnte durch den Dampf aber nichts erkennen. Schweiß tropfte von meiner Stirn. Die Situation gefiel mir ganz und gar nicht. Ich war alleine und ich hatte keine Ahnung wie groß das Lager war, wie viele Gegner hier waren und wo ich die Drogen finden konnte.

Das blöde war, ich sollte nicht irgendwelche Drogen holen. Tecia Pacheco war nur an Maze interessiert. Und hier stand alles voll mit Drogen. Überall waren Paletten, voll geladen mit allen möglichen Drogen. Das konnte die Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden. Ich hatte keine Zeit, ich hörte Stimmen, ich bekam Panik. Wie sollte das funktionieren.
Hektisch ging ich von Palette zu Palette. Immer wieder schaute ich mich nervös um. Die Stimmen schienen von weiter hinten und unten zu kommen.

Je tiefer ich in den Lagerraum ging, desto beklemmender wurde mein Gefühl. Dann hörte ich wieder etwas, ich rieß meine Waffe rum und stolperte über ein Paket. Es war ein Paket mit Maze. Ich schnappte es und rannte so schnell ich konnte zurück zum Aufzug.

Die Fahrt nach oben kam mir ewig vor. Nervös schaute ich nach oben. Was wenn oben Wachen auf mich warteten. Ich fürchtete, dass jeden Augenblick Handgranaten auf mich regneten. Ich hatte Glück, es war niemand da. Ich erreichte die Cutlass. Mit voller Wucht presste ich den Schub-Hebel nach vorne. Die Triebwerke brüllten und glühten. Ich verschwand im Tiefflug, so schnell ich konnte und überlastete dabei den Antrieb. Es war nicht mein Schiff, von daher war mir das egal.

Erst als ich im Quantum-Flug nach ArcCorp war entspannte ich mich. Ich bin rein und raus, ohne einen Schuss abzugeben. So gefiel mir das, immer unter dem Radar bleiben.

Ich lieferte das Maze ab und gönnte mir noch einen Blick über die Stadt. Der Ausblick vom Landepad auf dem Dach war gigantisch. So gigantisch wie dieser Stadt-Planet war.

Als ich zurück war in Area18, ging ich direkt zur G-Loc Bar. Ich brauchte einen Drink, einen starken Drink.