Logbuch #22 – Weitere Missionen für Recco

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Ich bekam Transport-Missionen von Recco. Dabei kam ein Verdacht auf.


Ich hatte gerade das Päcken von Wallace Klim auf Daymar abgeliefert, als eine Nachricht von Recco kam. Sie hätte einen Job für mich und ich solle dringend nach Levski kommen. “Na toll”, dachte ich. Von Levski kam ich eben erst. Die langen Reisen in der Cutlass gingen mir langsam auf den Sack. Aber im Stanton System wurde die Lage schwieriger. Die Konzernbosse sahen den Konsum von Alkohol und Drogen nicht gerne und versuchten das zu unterbinden. Jumptown wurde deshalb immer mehr zum Krisengebiet. Entweder waren Söldner vor Ort um den Handel zu unterbinden, oder Händler waren so nervös, dass sie einen schnellen Zeigefinger hatten.

Ein Auftrag von Recco war eine gute Gelegenheit, Jumptown zu meiden und  mit etwas weniger Risiko Geld zu verdienen. Nach einem langen Flug erreichte ich die Asteroiden rund um Delamar und stand wenig später vor Recco.

Nachdem meine letzten Missionen für Recco in die Hose gingen, war ich überrascht, dass sie eine weitere Mission für mich hatte. Ich sollte eine Probe aus dem Stanton System nach Levski bringen, genau wie beim letzten mal. Kurz flammte Ärger in mir auf, warum hatte sie das nicht gleich in Ihrer Nachricht gesagt. Das Zeug hätte ich ja gleich mitbringen und mir einen Teil des Fluges sparen können. Aus unerklärlichen Gründen war ihr aber wichtig, dass nur persönlich kommuniziert wurde. Als ob sie Angst hätte, dass jemand mithört.

Immerhin hatte sie eine Freelancer für mich und ich konnte die Cutlass in Levski stehen lassen. Das machte die Reise etwas angenehmer. Der Wohnbereich der Freelancer war zwar eng, aber neben den Betten gab es ein Klo, eine Dusche und eine Küchenzeile. Das war deutlich besser als in der Cutlass.

Irgendwie gefiel mir das Schiff. Es war geeignet für lange Reisen, hatte eine beeindruckende Treibstoffeffizients, war aber kein Schickimicki Ding wie die 600i. Die Probe auf Yela zu holen war kein Problem und ich war bald zurück in Levski.

Seltsamerweise sollte ich die Probe nicht direkt zu Recco bringen, sondern in einer Postbox hinterlegen. Es war aber nicht die Postbox beim Admin Office. Die Beschreibung führte mich in die untere Ebene von Levski. Etwas verwirrt irrte ich durch die Gänge. Ich kam immer tiefer, es wurde wärmer und stickiger. Das kam mir bekannt vor. Irgendwann wurde mir klar, wo ich das Zeug hinbringen musste.

Das Ziel war die Postbox die bei Wallace Klim stand. Meine Gedanken kreisten. Wieso musste ich die Probe bei einem Chemiker und Drogen Dealer abgeben? Was wollte Wallace mit dem Zeug? Machte Recco etwa mit ihm gemeinsame Sache? Waren da wirklich Proben von Erz in den Boxen? Oder etwas ganz anderes, etwas das mit Drogen zu tun hatte? Das würde erklären, warum Recco die Aufträge nur mündlich erteilte.
Ich sagte noch kurz Hallo zu Wallace. Er blöckte mich aber nur an und fragte, was ich hier wolle. Als ob er mich nicht kennen würde. Wahrscheinlich nahm er selbst zu viel von seinem eigenen Zeug.

Ich hing noch etwas in Levski ab. Mir gefiel es hier und ich wollte nicht gleich zurück ins Stanton System. Und ich hatte die Hoffnung, dass Recco noch einen Auftrag für mich hätte. Ich war zwar etwas irritiert wegen der möglichen Verbindung zu Wallace, aber es gab gutes Geld, also stellte ich keine Fragen.

Und tatsächlich, Recco meldete sich erneut. Als sie mir die Kurier Mission erläuterte, schaute ich sie entgeistert an. Abholort war Levski, Zielort war auch Levski. Was glaubte Recco wen sie vor sich hatte? Einen Botenjungen? Die Zeiten in denen ich Botengänge gemacht hatte waren lange vorbei. Ich war nicht mehr der kleiner Junge auf Ashana der von den Gangster Lords rum geschickt wurde. Wir stritten uns. Schließlich gab sie nach und bot mir eine andere Mission an.

Ich sollte wieder eine Probe holen, diesmal von einem verlassenen Außenposten auf Daymar.
Als ich beim Zielort auf Daymar ankam, hatte ich das Gefühl, dass ich schon mal hier war. Immer wieder führten mich die inoffiziellen Aufträge nach Daymar. Das war seltsam. Das Drogenlabor war auf Yela, aber irgendwas gab es auch auf Daymar, das mit illegalen Geschäften zu tun hatte. Im hellen Scheinwerferlicht war eine verlassene und zerstörte Station zu sehen. Ich nahm die Kiste und machte, dass ich schnell wieder weg kam.

Auch diese Lieferung ging wieder zur Postbox bei Wallace. Mein Verdacht, dass Recco und Wallace gemeinsame Sache machten erhärtete sich. Ich war inzwischen überzeugt, dass ich keine Erze transportierte. Ich schaute zu Wallace rüber. Er schaute ganz unbeteiligt. Ich hatte keinen Bock ihn anzusprechen und ging wortlos die Treppen hoch.

Ich wollte eine Kleinigkeit im Grand Barter Basar essen. Das Zeug von diesen Garküchen war echt lecker, auf jeden Fall besser als selber kochen. Die Atmosphäre hier war klasse. Man sah und traf immer wieder interessante Leute.

Plötzlich setzte sich Henry zu mir an den Tisch. Ich kannte ihn noch von früher. Er war im Wartungs-Team von Levski, genau wie ich damals. Wir sprachen über allerlei Dinge und kamen auch auf die Ermordung von Kylo zu sprechen. Er berichtete, dass der Fall noch nicht aufgeklärt war. Es deutete aber alles darauf hin, dass jemand die Drogengeschäfte von Kylo übernehmen wollte. Spontan dachte ich an Recco und Wallace. Den beiden traute ich keinen Mord zu, aber Wallace hatte inzwischen den Drogenmarkt in Levski voll im Griff und Recco organisierte alle Transporte nach Levski, die nicht über die offiziellen Kanäle gingen.

Die Sache war mir unheimlich. Im Cordry’s kaufte ich mir einen besseren Körperpanzer.  Ob es mehr half als mein Selbstbewusstsein zu stärken wusste ich auch nicht.